Das Wintersechseck ist zwar kein offizielles Sternbild, verbindet
aber die auffälligsten Sterne und Sternbilder des grandiosen Winterhimmels
miteinander. Es besteht aus den Sternen Rigel im Orion, Sirius im Großen
Hund, Procyon im Kleinen Hund, Castor in den Zwillingen, Capella im Fuhrmann
und Aldebaran im Stier.
Der Orion ist das auffälligste Sternbild
am Winterhimmel. Schon mit bloßem Auge kann man unterhalb seiner
Gürtelsterne ein schwaches Schimmern erkennen - den Orionnebel
M 42, den vielleicht am häufigsten fotografierten Gasnebel überhaupt.
Es handelt sich um den hellsten Teil einer gigantischen Gaswolke, in der
auch heute noch ständig neue Sterne entstehen. Egal, ob im Fernglas,
im Teleskop oder auf Fotografien, M 42 bietet immer wieder einen faszinierenden Anblick.
Sirius im Großen Hund (Canis Major) ist
der hellste Stern am irdischen Himmel und lediglich 8,7 Lichtjahre entfernt.
Damit ist er allerdings nicht der nächste Stern: dieser Ruhm gebührt
Alpha Centauri, der von Deutschland aus allerdings unsichtbar ist. Sirius
wird von einem weißen Zwergstern umkreist, der ausgebrannten Leiche
eines Sterns, der seinen Lebensweg vollendet hat. Der Zwergstern ist allerdings
erst mit Teleskopen ab 200 mm Öffnung zu beobachten. Etwa fünf
Grad südlich von Sirius befindet sich M 41, ein heller Sternhaufen
aus etwa 50 Sternen, die miteinander entstanden sind und noch recht nahe
beieinander stehen. Sein Durchmesser entspricht mit 0,5 Grad dem des Vollmondes.
Er ist sowohl mit Fernglas als auch mit Teleskop recht gut zu finden.
Procyon im Kleinen Hund (Canis Minor) erscheint
wie eine kleine Ausgabe von Sirius: Er steht in 11,3 Lichtjahren Entfernung
und wird ebenfalls von einem weißen Zwergstern umkreist.
Castor ist der nördliche Eckstern der Zwillinge
(Gemini), einem Sternbild, das für eine Vielzahl von offenen
Sternhaufen bekannt ist. Castor ist ein System aus insgesamt sechs Sternen,
die um einen gemeinsamen Schwerpunkt kreisen.
Capella im Fuhrmann (Auriga) ist
der siebthellste Stern am irdischen Himmel. Noch mehr als die Zwillinge
ist der Fuhrmann ein Gebiet für Freunde von offenen Sternhaufen.
Aldebaran ist der Hauptstern des Stiers (Taurus).
Um ihn herum befindet sich der offene Sternhaufen der Hyaden. Aldebaran
gehört gehört jedoch nicht zu diesem wenig konzentrierten Sternhaufen,
sondern befindet sich im Vordergrund. Wenn die Hyaden im Fernglas schon
beeindruckend sind, sind die Plejaden ein absoluter Genuss:
Auch in einem kleinen Fernglas wirken sehr schön, während große
Teleskope schon zu stark vergrößern, als dass man noch
den Eindruck eines Sternhaufens hätte. Dafür werden dann allmählich
die Gasnebel deutlich sichtbar, aus denen die jungen Plejadensterne entstanden
sind und die noch in Resten vorhanden sind. Vor allem von Anfängern
werden die Plejaden gerne mit dem deutlich größeren Sternbild
Kleiner Wagen verwechselt.